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Sonderwege

20. Februar 2016
160117-141-Scharbeutz

Strandweg – Scharbeutz

Sonderwege: es gibt viele davon. Das sind Wege, die eben keine normalen Wege oder Straßen für alle sind. So wie hier der Strandzugang in Scharbeutz. Mit dem Auto kommt da keiner durch. Soll auch keiner, darf auch keiner.

VZ244-Fahrrad

Unsere Straßenverkehrsordnung kennt diese Sonderwege, so heißen die offiziell, einerseits, denn anderseits wird dort aus einem Sonderweg für Fahrräder eine Straße, nämlich eine Fahrradstraße.

Das mag gut sein für Fahrradfahrer, denn dort müssen sie keine Rücksicht auf die Autos nehmen. Aber oft nehmen sie auch keine Rücksicht sich auf eine Fahrradstraße verirrende Fußgänger – und dann kann es gefährlich werden.

VZ242-Fußgänger

Das hat auch der ach so kluge Gesetzgeber erkannt und einen Sonderweg für Fußgänger geschaffen. Obwohl, in den Erklärungen zu dem Verkehrszeichen heißt es Fußgängerbereich und auf dem Schild ist das Wort Zone zu lesen. Als Fußgänger muss man also in die Zone, um sich unbekümmert hin und her bewegen zu können, ohne Angst vor wilden Fahrrad- oder Autofahrern. Theoretisch zumindest. Praktisch sollte man damit rechnen, dass selbst Sonderwege mitunter so genutzt werden, als seien es ganz normale Straßen.

151208-016-Pelzerhaken

Niedergang (Pelzerhaken)

Warum ich das schreibe?

Nein, es soll keine Auffrischung in Sachen StVO sein. Ich will damit nur deutlich machen, dass für uns Fußvolk die Sonderwege klar geregelt sind und Missachtungen mit Strafe belegt werden. Theoretisch. Praktisch, so habe ich es mal gelernt, sind Gesetze nur so viel wert, wie sie auch kontrolliert werden (können).

Und in der Politik, nehmen wir nur mal die EU in diesen Tagen? Was sind EU-Verordnungen und -Beschlüsse wert, wenn sich viele nicht daran halten?

Wo sind die exekutiven Behörden, die an den Kreuzungen der europäischen Sonderwege den Verkehr regeln, Vorfahrtsverletzer kontrollieren und mit einer Buße belegen? Passiert das nicht, dann sind wir nichts anderes als ein leckes Boot im Ozean der Anarchie. Und dann heißt es nur noch „blub, blub, SOS, Untergang“. Oder wie?

Mein Freund S. hat einen Artikel über die „EU-Kommission als zahnlosen Tiger“ geschrieben. Dieser Beitrag macht das Dilemma in der Europäischen Union zum Flüchtlingsthema deutlich. In meiner Naivität habe ich einmal geglaubt, dass sich alles regeln lässt, wenn sich nur alle (Regierungen) an die selbst mit aufgestellten Regeln halten. Dafür sind die doch da, die Regeln und die Regierungen. „Oh ha, war ich naiv!“ Anmerkung: Es tröstet mich keineswegs, dass auch unserer Kanzlerin Merkel zumindest in der Flüchtlingsfrage mittlerweile eine gewisse Naivität unterstellt wird, dass auch sie geglaubt hat, der Umgang mit den Flüchtlingen sei auf den normalen Wegen zu regeln. Aber nein, heute gibt es so viele Sonderwege, auf denen scheinbar jeder nur an sich denkt, ohne Rücksicht auf …, dass ich jedenfalls dabei bin den Überblick zu verlieren.

„Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht!“

Ist dieser Satz nur eine launische Phrase eines Egoisten? Vielleicht könnte man auch über ihn philosophieren …?

Nr. 410 ^.^

11 Kommentare leave one →
  1. 20. Februar 2016 11:46

    Ich bin auch als Fußgängerin genervt von oft rücksichtslosen Fahrradfahrern auf Fußwegen. Leider werden sie kaum belangt, weil man sie nicht fassen kann.

    Ich fände es schonmal gut, wenn Merkel eingestehen würde, und zwar öffentlich, dass sie einen Fehler gemacht hat und dass sie alles dran setzt, um Schadensbegrenzung zu betreiben.
    Ihr Schweigen ist peinlich, nervig, skandalös….
    Und wer leidet am meisten? die Flüchtlinge, die eh in der Regel traumatisiert sind…. 😦

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    • 20. Februar 2016 12:15

      Moin.
      Und ich bin als Fahrradfahrer oft von den Fußgängern genervt. Nein, das war Spaß, aber im Ernst: Wenn hier in der Saison die Touris völkerwanderungsgleich die Wege am Strand bevölkern, dann muss man als Fahrradfahrer sehr aufpassen. Wenn die einem gedankenverloren vors Fahrrad laufen, kann schnell etwas passieren.
      Zu Merkel: Ich bin wahrlich kein Seehofer-Fan, aber manchmal kann oder muss ich ihm auch zustimmen. Wenn ich seine gestrige Pressekonferenz richtig verstanden habe, dann wirft er Merkel nicht vor, am 4. September aus humanitären Gründen quasi in einer Notsituation wegen der unmenschlichen Zustände auf der Balkanroute, besonders in Ungarn, die Grenzen geöffnet zu haben, sondern dass sie nicht zeitnah Maßnahmen ergriffen hat, diese Notsituation wieder zu beenden – sprich sich grundgesetzkonform an die EU-Vereinbarung (sog. Dublin III) zu halten. Wenn man das als Fehler bezeichnen möchte, dann will ich nicht widersprechen, ich nenne es lieber Planlosigkeit.
      Recht gebe ich dir, dass die Flüchtlinge am meisten darunter leiden – solange sie den Glauben haben (können), dass sich der Weg nach Deutschland lohnt.
      Ein sehr komplexes Thema mit vielen nationalen Interessen … und ich frage mich, wie das weitergehen wird ….
      Viele Grüße von der Ostsee 😉

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      • 20. Februar 2016 17:10

        Lach….ein bissel mehr Rücksicht von ALLEN würde dem ganzen schon guttun.

        Ich mag Seehofer auch nicht, und bis vor kurzem dachte ich noch, dass ich nie etwas positives über ihn sagen würde, aber ich rechne es ihm hoch an, dass er den Mund aufgemacht und die Wahrheit gesagt hat, sich deshalb sogar mit seiner „Chefin“ angelegt hat.
        Leider hatte es keine Konsequenzen.

        Ich denke nicht, dass Merkel planlos war, seit fünf Jahren gibt es Krieg in Syrien, und es ist seit Jahren bekannt, dass sich Millionen auf die Flucht begeben haben, sie kann nicht sagen, sie habe von nichts gewusst.

        Und ich glaube, dass Merkel schon irgendeinen Plan verfolgt, welchen, das weiss ich nicht, aber sie ist nicht der Mensch, der planlos etwas tut.

        Grüsse aus dem Großstadtdschungel an die schöne Ostsee 🙂

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  2. DMMS permalink
    20. Februar 2016 16:40

    Kapitulierst du beim Thema Flüchtlinge? Fehlt dir jetzt auch der Glaube an „wir schaffen das“?
    Egoismus ist bis zu einem gewissen Grad gesund und nötig, damit ich die Kraft habe, anderen etwas zu geben. Was ich nicht habe, kann ich nämlich auch nicht geben 😝
    Drücke uns morgen gegen Augsburg die Daumen. Wenn die Roten gewinnen und Bayern heute verliert – zur Halbzeit liegen sie 0:1 zurück, habe ich gerade gehört – wäre es ein perfektes Wochenende 😉
    D.

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    • 22. Februar 2016 06:34

      Moin,
      wie ich dir gestern noch sagte, so wird es nun kommen: im nächsten Jahr spielt „Peine West“ gegen „Peine Ost“ in der 2. Liga, denn das Braunschweig aufsteigt, daran glaubt selbst meine Tochter nicht mehr.
      Übrigens, ich habe nachgesehen: EBS hatte 2013/14 nach dem 22. ST 15 Punkte und ist abgestiegen, H96 hat 14 und wird …. Nach der Statistik musst du mehr als diese 15 oder gar 14 Pinkte am 22. ST haben, um nicht abzusteigen. Bspw. H96 2009/10, da hatten sie am 22. ST 17 Punkte und waren am Ende 15., 2 Punkte vor der Relegation.
      Und was die Mannschaft nicht hat, das kann sie auch nicht geben 😉
      Viele Grüße

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  3. 20. Februar 2016 20:14

    Viele Wege führen nach Rom und ich denke jeder mus seinen Weg finden. Die Politiker halten sich oft nicht dabei an ihre Vorgaben und gehen Umwege, nebenher usw. Es ist nicht einfach….

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    • 22. Februar 2016 06:43

      Moin,
      stimmt, mit den Wegen nach Rom. Das stimmt aber auch für die Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa, die sind nach dem Schließen der sog. Balkanroute dabei neue Wege zu finden, wie es gestern in den Nachrichten hieß: Von der Türkei über das Schwarze Meer nach Bulgarien und über Griechenland und die südliche Adria nach Italien. Außerdem soll die sog. Mittelmeerroute von Nordafrika aus wieder vermehrt genutzt werden.
      Es ist wahrlich nicht einfach … und ich habe keine Ahnung, wie sich das alles noch so entwickeln wird.
      Viele Grüße

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      • 22. Februar 2016 06:58

        Das weiß leider niemand. Ich denke, die Flüchtlinge, die einen Weg finden wollen, trotz der Grenzschliessungen, werden ihren Weg finden. Es bleibt spannend … mal sehen wo die Reise jetzt politisch hingeht … LG und einen schönen Wochenstart!

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      • 22. Februar 2016 07:05

        Moin, schon so früh wach und am daddeln? Ich wünsche dir auch eine schöne Woche, meine beginnt gleich mit einem Schul-Ausflug nach Hamburg (als Integrationsbetreuer). Und das bei diesem Shit-Wetter, brrr.
        Viele Grüße!

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      • 22. Februar 2016 08:02

        Ja, konnte nicht schlafen 🙈🙈🙈 dann wünsche ich Dir viel Spaß ! LG

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  4. 24. Februar 2016 09:33

    Den Spruch kenne ich schon lange und wahrscheinlich ist er noch viel älter. Ich kenne auch eine Geschichte dazu, die von den zwei Bergsteigern: Sie sind beim Erklimmen des Gipfels in Not geraten und drohen abzustürzen. Soll der obere Bergsteiger seinem Kollegen helfen und sich selbst in größere Gefahr bringen, oder soll er sich erst einen sicheren Halt suchen, um nicht selbst abzustürzen, auch auf die Gefahr hin, dass dadurch die Hilfe für seinen Kollegen zu spät kommen könnte?
    Juristisch nennt man das dann wohl „Unterlassenen Hilfeleistung “ vs. „Rechtfertigenden Notstand“ – aber damit kennst du dich ja besser aus, mit dem Juristischen 😉
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