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Der wärmste Tag

25. Januar 2018

Scharbeutz. Gestern Morgen. So gegen 7 Uhr. Ich bin unterwegs. Die Außentemperaturanzeige in meinem Auto springt auf 12 Grad. Im Radio erklärt der Sprecher: „Das wird heute der wärmste Tag im Norden seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Wir erwarten 15 Grad und so viel hatten wir noch nie an einem 24. Januar!“ Die Meldung „der wärmste Tag“ hat für mich etwas apokalyptisches an sich und ich muss an den Film „Der längste Tag“ denken. Warum? Weiß ich nicht. Vielleicht …, nee, egal.

Warme_Tage_2017_DWD_180124

Mittelwerte der Lufttemperatur in Kiel vom 25. Jan 2017 bis 24. Jan 2018. Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Gestern Abend. So gegen 22 Uhr. Ich bin auf dem Heimweg und das Thermometer zeigt draußen immer noch 14 Grad an. Zuhause sehe ich, dass meine kleine Wetterstation auf meinem Balkon einen Tageshöchstwert von 16 Grad gemessen hat und bei meiner Gute-Nacht-Zigarette gegen 23 Uhr sind es immer noch 12.

Ich denke an einen Beitrag vom NDR: „Wie uns das Wetter 2017 nass gemacht hat“. Die Wetterdaten sprechen für sich: Zu warm, außer im Sommer, da war es zu kalt; und viel zu viel Wasser von oben.

Wetterdaten2017

Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Weihnachten hatten wir das 7. Jahr in Folge überdurchschnittlich hohe Temperaturen. Kommen nun nach 7 zu warmen Jahre 7 zu kalte? So wie das in der Bibel irgendwo mit den 7 guten und 7 schlechten Jahre steht? „Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker – oder Donald Trump!“ Nein, besser nicht. Die haben davon keine Ahnung. Ich auch nicht, stattdessen erlaube ich mir aus einer aktuellen Meldung zu zitieren: „Der Jetstream, eine hohe Luftströmung, die das Klima maßgeblich beeinflusst, verläuft derzeit weiter südlich als üblich. Folgen sind Orkanwinde wie das Sturmtief Friederike, heftige Niederschläge, die in den Alpen das Schneechaos mit der Lawinengefahr auslösen, und für Januar ungewöhnlich milde Temperaturen. In Valencia ist am Sonntag und Montag der Wärmerekord für Januar gebrochen worden, mit bis zu 26,6 Grad. Die Temperatur lag in Teilen Spaniens sieben bis zehn Grad über dem für diese Jahreszeit üblichen Mittel. Gleichzeitig kamen Skiregionen in Frankreich mit fünfeinhalb Metern Schnee an seit Jahrzehnten nicht gesehene Schneemengen heran. Auch die extreme Kälte in den USA Anfang des Jahres hat mit dem Jetstream zu tun. Ursache für die Wetterkapriolen ist unter anderem, dass sich die Arktis schneller erwärmt als die Tropen, was den Jetstream beeinflusst.“

Bleiben für mich zwei Fragen: „Welchen Anteil hat der Mensch an diesem Wandel des Klimas? Und wie lange wird der 24. Januar 2018 den Wärmerekord halten?“ 

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3 Kommentare leave one →
  1. Albert permalink
    26. Januar 2018 12:32

    Eins vorweg: Ich bin keiner von den so genannten Klimaskeptikern. Aber ich verstehe häufig die mediale Hysterie nicht, die mit den Wetterereignissen einhergeht.
    Es gab schon immer so genannte Jahrhundert- oder Jahrtausendwetter. Die norddeutsche Schneekatastrophe 1978/79 kann man als Jahrhundertereignis bezeichnen und das Ostseesturmhochwasser 1872 als Jahrtausendereignis.
    Vor über 11.000 Jahren begann sich die Erde im Laufe der letzten Eiszeit wieder zu erwärmen. Wir reden seitdem auch vom „Nacheiszeitalter“. Diese Warmzeit hält bis heute an und führt selbstverständlich zu einem steten Rückgang der Gletscher.
    Ich will ausdrücklich nicht leugnen, dass die globale Erderwärmung auch menschengemacht ist. AUCH! Aber eben nur zu einem Teil. Wie hoch dieser Anteil ist, dass kann allerdings niemand mit Sicherheit sagen. Der bekannte Prof. Lesch hat kürzlich im Fernsehen erklärt, dass die Erderwärmung und damit der Klimawandel „zu 50 Prozent vom Menschen verursacht“ ist. Ich halte solche Aussagen für gewagt, denn sie sind in dieser Genauigkeit nicht belegbar und mit dem Verweis darauf sind sie nur Vorlagen für die Klimaskeptiker.
    Das noch, zu der Grafik oben: Schon 1975 hat Rudi Carell singend die Frage gestellt: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“
    Albert

    Gefällt 2 Personen

    • 27. Januar 2018 09:52

      Stimmt. Carrell. Das Lied ist aber eine Coverversion des Liedes „City of New Orleans“, geschrieben vom amerikanischen Folksänger Steve Goodman. Er prangert mit dem Song die Stilllegung vieler amerikanischer Fernzüge während der Nixon-Regierung an – die das erlaubte und was besonders die ärmeren Menschen traf.
      Sommer 1975, ich war nach meiner Schulzeit mehrere Wochen an der See, bevor der „Ernst des Lebens“ begann. Dass der Sommer verregnet war, daran kann ich mich nicht erinnern. Aber an Nächte am Strand … 😉 ok, vielleicht war es bisschen zu kühl, aber wir haben uns „anders“ gewärmt 😉

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