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Nicht schade (FCB) und schade (DSGVO)

23. Mai 2018

Wir Menschen sind ja emotionale Wesen. Mal können wir eine gewisse Schadensfreude nicht verbergen, mal zeigen wir einen ausgesprochenen Gerechtigkeitssinn, manchmal wünschen wir jemanden zum Teufel – und wissen noch nicht einmal, ob es den überhaupt gibt. Usw..

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Absolut nicht schade empfand ich am Samstag die Niederlage der Bayern im Pokalfinale gegen die Frankfurter Eintracht. Ich hab’s doch gewusst 😉 Irgendwie jedenfalls.
Mein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn meint ebenso nicht schade zu dem nicht gegebenen Elfmeter für die Bayern. Ich verweise auf das Pokalfinale am 17. Mai 2014 und nenne das ausgleichende Gerechtigkeit! Schade wenn sich einige nun doppelmoralig zeigen 😦
Schade auch, dass die meisten Spieler des FCB der Siegerehrung fern geblieben sind. Größe zeigen sieht für mich anders aus!
Don Jupp wird die Niederlage verkraften. Als Grandseigneur der Trainergilde steht er sicher über den Dingen und nun wieder im (zuvor vereinbarten) Ruhestand. Irgendwie schade, aber allemal verdient

Schade finde ich den Verlust des ein oder anderen Blogs. Aber ich habe Verständnis für jeden, der wegen der DSGVO unsicher ist und den (für ihn) einzigen sicheren Weg wählt: Abschalten oder auf Privat setzen. Letzteres ist dann Privat-Kommunikation in Reinkultur und die DSGVO, das TMG oder der RStV haben wirklich ihre Zuständigkeit verloren.
Vielleicht kehrt der eine oder die andere wieder zurück, wenn das DSGVO-zusammen-gereimte (ZEIT) der Klarheit gewichen ist. Allerdings wäre es überhaupt nicht schade, wenn so mancher Hetz-Blog nun zum Teufel gehen würde. Aber die lassen sich vom dem DSGVO-Gegackere wahrscheinlich am allerwenigsten beeindrucken. Schade eigentlich.

Das Thema beinhaltet nun mal Angst machende Fallstricke. Nicht gewerbsmäßig ist nicht gleich nicht geschäftsmäßig, ein privat betriebener Blog ist nicht unbedingt ein privater Blog im rechtlichen Sinne, usw., usw.. Dazu wird in vielen Beiträgen viel Halbwissen vermittelt oder Angst vor Abmahnungen bzw. Bußgeldern geschürt – mit einem kostenpflichtigen Sorglospaket am Ende der Seite.
Am WE habe ich mich in meiner Alten Heimat mit meinen beiden Studierten ausgetauscht. Wir waren uns schnell einig, dass – neben dem bisherigen Datenschutz – „die DSGVO nur ein paar Normen beinhaltet, die einen Verstoß besser erkennbar machen und die Bußgeld- und Abmahngefahr dadurch steigen kann“. Doch das gilt in erster Linie für Unternehmen, inkl. kommerzieller Blogs, ebenso für Vereine und Verbände. Die können ohne fachkundige Hilfe schnell überfordert sein, denn viele Passagen sind schwammig formuliert. Wenn selbst von Juristen zu hören ist: „Es müssen noch die ersten Urteile abgewartet werden“, lässt das tief blicken. Weiter ich will das Thema gar nicht vertiefen.

ULD-

Wer sich auf einer behördlichen Seite belesen möchte, dem empfehle ich unser ULD. Dessen ehemaliger Leiter Thilo Weichert hat die SH-Behörde über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Beim Lesen der Seiten zur DSGVO werdet ihr fragen, wo etwas zu den privaten Blogs steht? Da steht nämlich so gut wie nix – weil die Privaten doch gar nicht relevant sind. Dafür gibt’s viel anderes, bspw. Kurzhinweise zu Persönlichkeitsverletzungen im Internet. Das hat ab Freitag auch was mit der DSGVO zu tun.

Eine Blog-Empfehlung zu der DSGVO i.V.m. WordPress möchte ich hier noch aussprechen: von PUZZLE ❀
-> Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) | EU Global Data Protection Regulation (GDPR) von heute, und
-> Gedanken zum Thema „Impressum / Datenschutz-Grundverordnung / Disclaimer“ vom 20. April.

Meine mittlerweile ebenfalls angepassten Bloghinweise enden mit diesen Sätzen:

So, wenn jetzt ein Datenschützer oder Wettbewerbsschützer oder sonst wer meint, ich hätte etwas vergessen oder unterlassen, dann möge er es mit bitte mitteilen und ich werde der DSGVO, dem TMG oder RStV oder sonst einer mir nicht bekannten rechtlichen Grundlage entsprechend sofort Abhilfe schaffen. Sollte tatsächlich ein objektiver Verstoß gegen irgendetwas vorliegen, nehme ich für mich in Anspruch, subjektiv keinen begangen zu haben, da ich mich nach bestem Wissen und Gewissen durch den Paragraphendschungel gehangelt habe. Punkt!

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10 Kommentare leave one →
  1. 23. Mai 2018 17:43

    Stimmt, zum Thema Bloggen ohne (er-)werbliche Hintergedanken hat man sich seinen Weg selbst suchen müssen. Man kann einmal mehr der berüchtigten „German Angst“ beim Walten zusehen. Danke für’s Lob! 🙂

    Gefällt 2 Personen

    • 23. Mai 2018 17:53

      Moin.
      Ehre wem Ehre gebührt. Tief in das Thema einzusteigen ist das eine, das dann aber noch – wichtig, mit Quellenangaben – in einen Beitrag zu verfassen, das andere. Das hat Qualität.
      Die viel zitierte „German Angst“ trifft den Nagel auf den Kopf. Warum ist mir das eben beim Schreiben nicht eingefallen? 😉
      Grüße aus Scharbeutz

      Gefällt 2 Personen

  2. 23. Mai 2018 23:58

    Moin,
    du hast alles gesagt und ich bin abgetaucht in „Privat“ bis Klarheit in diesem Durcheinander herrscht. Klarheit, die ich dann irgendwann als ONB auch verstehen kann.
    Ich mach jetzt mein HobbyDing im Kleinen und das ist gut so. Jedenfalls fühlt es sich gut an und Follower, die man mag und teilweise schon ins Herz geschlossen hat klopfen an.
    Stille Leser outen sich und sind sozusagen nun Laute Leser im Privat Blog.
    Alte Türen schließen sich, neue öffnen sich.
    Allet jut 🙂
    Liebe Grüße
    Brigitte

    Gefällt 1 Person

    • 24. Mai 2018 07:31

      Moin Brigitte.
      „Gefällt mir“ insofern, dass du hier geantwortet hast. Wie gesagt, ich habe Verständnis. Trotzdem schade. Aber jeder Blogger sollte – so sehe ich das jedenfalls – sich sicher sein das Richtige zu tun. Und wenn du wegen deines Blogs Angst hast, unerwünschte Post zu kriegen, dann ist dein Weg der richtige. Die Angst wird dir sicher niemand durch Zuruf nehmen können, sondern du solltest selbst überzeugt sein.
      Ich hoffe wir lesen uns weiterhin, Grüße von der Ostsee 😉

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      • 24. Mai 2018 12:39

        Moin Sven.
        das renkt sich alles ein. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut *lol*
        Ja klar, wir lesen uns weiter, ich freu mich 🙂
        Liebe Grüße aus Bremen

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  3. 24. Mai 2018 10:17

    Mir ist das Thema auch zu heikel, deshalb gehöre ich jetzt ebenso zu den Privaten. Ich werde abwarten, bis sich dieses Wirrwarr entwirrt hat.

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    • 24. Mai 2018 12:29

      Moin, „gefällt mir“ weil du noch kommentierst. Wie gesagt, ich habe Verständnis. Solange ungeklärt ist, ob ein privat betriebener Blog mit Verweis auf die freiberufliche Tätigkeit dadurch nicht schon ein geschäftsmäßiger ist und ob ein privater aber öffentlicher Blog nach § 55 RStV der Impressungspflicht unterliegt, ist man mit der Privatschaltung auf der sicheren Seite. Na ja, wir warten ab, was so passiert. ABER BANGE MACHEN GILT NICHT! 😉

      Gefällt 1 Person

  4. giskoe permalink
    24. Mai 2018 20:11

    Moin, die beste Erklärung zu dieser Falle findet sich hier: http://www.der-postillon.com/2018/05/ratgeber-dsgvo.html .
    Danach werde ich handeln und mich weiterhin hier netätigen oder in die Psychiatrie einweisen lassen! 🙂

    Gefällt 1 Person

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