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1.000 Gedanken …

5. Dezember 2018

Habeck-Wer-wir-sein-könnten… sind mir in den vergangenen drei Wochen durch den Kopf gegangen – oder: Wer wir sein könnten …

Fachkräfte – und der Mangel

Mein Polo zickt – natürlich weit weg von zuhause. Anfragen an einem Montag, morgens 8 Uhr: „Oh nein, das wird nichts, diese Woche sind wir voll.“ (VW)| „Das sieht schlecht aus in dieser Woche. Uns fehlen Mechaniker.“ (ATU)| „Schicken sie mir einen Mechatroniker, dann kriegen sie ihr Auto heute repariert. Sonst frühestens nächsten Montag.“ (Freie Werkstatt).

Das zum Thema Fachkräftemangel. Überall. In allen Bereichen. Und dann bilden unsere Betriebe Flüchtlinge aus und wir erlauben uns den Luxus, die wieder auszuweisen, weil …, weil? Selbst unser SH-CDU-MP Günther spricht davon, dass oft die falschen abgeschoben werden. Die Krönung: Berichtet wurde von einer ausgebildeten Pflegekraft mit Job, gekommen aus Ex-Jugoslawien, die nun wegen ihres abgelehnten Asylantrages ausgewiesen wurde. Gleichzeitig will Gesundheitsminister Spahn auf dem Balkan Pflegekräfte anwerben. Dass dieses Hin und Her ziemlich sinnfrei ist, egal.

Föderalismus für und wider …

Noch einmal zu Günther: In seiner Antrittsrede als Bundesratspräsident vor zwei Wochen erklärt er, dass wir in unseren 16 Bundesländern mittlerweile 13(!) verschiedene Koalitionen haben – und, ich merke an, allein die AfD gehört (noch) keiner Landesregierung an. Günther fordert lebhaftere Debatten und Änderungen bei der Arbeits-/Abstimmungsweise. Mit anderen Worten: Die Realität soll die Politik bestimmen und nicht ideologisch geprägte Formelkompromisse der Bundes-GroKo. Na denn, wie arbeits(un)fähig der Bundesrat in seiner jetzigen Zusammensetzung ist, wird sich zeigen – z. B. bei der Digitalisierung der Schulen. Föderalismus ist gut – wenn er denn funktioniert und nicht blockiert.

… und sonst so …

Hier in SH haben 100 Flüchtlingshelfer ihre Ehrennadeln zurückgegeben, die SH-AfD-MdL schließen ihre Landesvorsitzende aus der Fraktion aus (in Thüringen eher unvorstellbar) und der US-Außenminister stellt die internationale Ordnung infrage (jedenfalls die, die nicht US-first entspricht). Ach so: Die Debatten um die Abschaffung von Hartz IV, also dem ALG II. Toll, und dann? Reformieren zum Besseren ist gut, aber nur populistisch die Begrifflichkeit austauschen nicht.

„Das Bessere ist des Guten Feind, aber eben das Bessere, nicht das Populäre.“
Gerhard Schröder

Last but not least: Merkel – und was Gysi dazu sagt … 😉

Ja, ja, Habeck. Ein Geschichtenerzähler. Das kann er auch gut – und moderater als Gysi, dem anderen großen Erzähler unter den Politikern. Und er erzählt zu Recht, warum unsere Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht – und keine Sprachverrohung, wie wir sie zuletzt immer wieder erlebt haben. Wer wir sein könnten? Darauf hat jeder selbst großen Einfluss – so er denn will!

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
Henry Ford

POLO_20181119bViele Gedanken dieser Tage …, besonders wenn Mann 269 km mit einem zickenden Auto über Landstraßen über fünf Stunden zur heimischen Werkstatt schleicht. So sparsam war mein Knatterton noch nie 😉 Allerdings ist das ein schwacher Trost, angesichts der fast vierstelligen Werkstatt-Rechnung. Aber egal, wat mutt, dat mutt. Und vielleicht kommt morgen beim ersten Weihnachtsmarktbesuch in diesem Jahr ein bisschen Weihnachtsstimmung auf? Und vielleicht finde ich dann auch mal wieder die Zeit, meine 1.000 Gedanken zu ordnen 😉

AfD-Coca-Cola-Plakat-Twitter-3b600Satirebeitrag – Vorlage Twitter – Plakat vor der Berliner AfD-Zentrale

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10 Kommentare leave one →
  1. 5. Dezember 2018 10:17

    Moin Sven,
    auch ich sag ganz klar NEIN zur AfD und wünsche dir noch eine schöne, stress- und ärgerfreie Weihnachtszeit🌟
    Viel Freude auf dem Weihnachtsmarkt🎄🕯️mit ganz lieben Grüßen von mir zu dir🌠

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    • 5. Dezember 2018 10:23

      Moin Hanne. DANKE! Dito! Viele liebe Grüße retour 😉
      Stressfrei war die letzte Zeit nicht, mein Kalender ist voll. Aber das ist jedes Jahr vor Weihnachten so: Dann kommen Anfragen an die Lebenshilfe bzw., meine Leute, wo ich immer bin, fragen ob ich dann und dann vielleicht noch mal Zeit hätte (für Betreuungen). Na ja, und dann habe ich meist einen Sprachfehler 😉
      Aber passt schon. Und darum haben „Rentner nie Zeit“ 😉
      Bis denne …

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      • 5. Dezember 2018 10:26

        Zumindest sind das wohl größtenteils Anfragen, die nicht nur für dich schon ein kleiner Vorschuss an Weihnachtsgeschenke des Herzens ist und hab im realen Leben auch fast noch nie einen Rentner erlebt, der keinen vollen Terminkalender hat. 😀
        Bis denne und durch….

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  2. 5. Dezember 2018 11:11

    Allein das Plakat ist schon gelungene Satire: den sowohl atheistischen Konsumkritikern als auch strammen Christen verhassten CocaCola-Santa mit dieser Botschaft aufzustellen, das ist wie die Wahl zwischen Scylla und Charybdis vorzuschlagen – ist das genial oder bescheuert?

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    • 6. Dezember 2018 10:48

      Moin. Ich find’s „genial“ und wenn, dann würde ich Charybdis wählen, weil von Skylla gefressen zu werden hat so etwas endgültiges 😉
      Nikolaus-Grüße ins Wendland

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  3. Albert permalink
    5. Dezember 2018 16:04

    Beim Kaffee lese ich justement: Die Grundgesetzänderung für eine bessere Digitalausstattung von Schulen ist erst einmal vom Tisch. Die Bundesländer wollen ein Vermittlungsverfahren – der Start des Digitalpakts Anfang 2019 ist damit nicht mehr möglich.
    http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/digitalpakt-laender-stoppen-vorerst-grundgesetzaenderung-a-1242087.html

    Zwei gelesene Kommentare dazu:

    – Jippie, Kleinstaaten aller Länder, vereinigt Euch! Irre.

    – Diese Paranoia der Länder, irgendwelche Kompetenzen an den Bund abzugeben, ist wirklich nur ärgerlich. Seit vielen Jahren sagen alle Umfragen, dass die überwiegende Masse der Menschen in diesem Land eine einheitliche Bildung für ganz DE will. Aber da könnten ja Posten verloren gehen und am Ende könnte der Bund vielleicht den Kindern noch lehren, dass DE ein Land ist und nicht über ein Dutzend. Was soll nur diese unnötige Provinzialisierung. DE ist doch selbst als Ganzes klein genug, da muss man es doch nicht noch weiter schwächen, indem man es zerschnippselt. Aber nein, jeder Fortschritt wird in endlose Warteschleifen verzögert … und während andere Länder was bauen, reden wir nur mal wieder drüber …

    Ich weiß auch nicht ?? A.

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    • 6. Dezember 2018 10:52

      Moin, ich habe es heute Morgen auch gelesen. Und ja, ich bekenne mich seit vielen Jahren dazu, dass für mich die Bildung in eine Hand gehört und wir keine 17-fache Zuständigkeit brauchen – nämlich die der 16 Bundesländer plus den Bund dazu für das, für was er selbst zuständig ist oder versucht zuständig zu sein.

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      • 6. Dezember 2018 13:10

        Zu Zeiten, als es darum ging, die koedukative Erziehung einzuführen, den Laizismus, wenigstens ansatzweise mit der Abschaffung des Betens vor dem Unterricht desgleichen, und das Verbieten von Körperstrafen in den Schulen war es gut, dass es viele Bundesländer gab, die weniger rückschrittlich waren als z.B. Bayern oder Baden-Württemberg.

        Das Zentralabitur ist schon bundeslandweit kein Segen und die auch so schon katastrophal länderübergreifend überschwappenden 12 Jahre bis zum Abitur, die lauter Helikoptereltern mit ihren halbreifen Kindern an die Universitäten und auf den studentischen Wohnungsmarkt gebracht haben, brachten das unveränderte Hochschulsystem und die Nerven der Lehrenden nah an den Kollaps.

        Nur weil die Wirtschaft nach (digital gebildeten)Fachkräften jault, das Bildungssystem und das Grundgesetz zu ändern, kann nie und nimmer die Idee von Eltern mit Kindern sein, sondern nur auf dem Mist von den miteinander verschränkten Interessen von wirtschaftspolitisch getriebenen Parteiinteressen sein.

        Ganz abgesehen davon, dass durch das Bündeln in einer leitenden Oberhand die derzeit noch bestehenden Probleme mit Besoldungs-Unterschieden und (Not-)Einsatzplänen zwischen den Schulen mit staatlicher und bundeslandzugeordneter Trägerschaft vereinfacht würden.
        Auch das dient nicht unbedingt einer besseren Versorgung der Schulen und Schüler, sondern ermöglicht nur wirtschaftliche Vorteile des Dienstherrn.

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      • 13. Dezember 2018 11:33

        Moin. Das nenn‘ ich mal Argumente. Ja, es gibt immer ein Für und Wider. Ich werde deinen Kommentar ausdrucken und meiner „Oberstudienrätin“ geben. Meine Tochter ist ebenso nicht immer meiner Meinung, dann haben wir am WE wieder etwas zum Debattieren 😉
        Liebe Grüße und habe gute 18 Restjahrestage 😉 Lass uns immer hübsch munter bleiben 😉

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      • 13. Dezember 2018 12:01

        Vielen Dank, Sven, dann wünsche ich „Gute Unterhaltung“! 🙂
        Nur noch zwei Wochen und es wird wieder langsam heller – das ist momentan mein Leitgedanke, wenn ich aus dem Fenster gucke. Hab’s fein!

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