Unser Klima braucht Mehrheiten …

Quatsch! Unser Klima braucht gar nichts, sondern ist die globale Reaktion aufgrund der Klimafaktoren und -elemente, also ein fortwährender dynamischer Prozess. Wissenschaftlicher Konsens ist heute, dass wir Menschen durch unser Verhalten – hallo Sven Plöger – einen großen (anthropogenen) Anteil an der Beschleunigung des Klimawandels haben. Das kann – oder wird – zu einer Eigendynamik – Tipping Elements – Kippelemente – führen, und deshalb spricht man auch von den Kippelementen als der Achillesfersen im Erdsystem. Shit happens!
Ich weiß! Manch einer kann das Thema schon nicht mehr hören. Vielleicht wie Corona. Klima, Corona, Klima, Corona. Jeden Tag das Gleiche. Aktuell gibt es tägliche Berichte vom Weltklimagipfel COP26 in Glasgow. Und nun kommt auch noch der Meier damit. Es ist doch alles gesagt, wahrscheinlich nur noch nicht von jedem. JA, das mag sein. Aber für mich ist das Thema zu wichtig und ich denke, jeder Tropfen höhlt den Stein. Und NEIN, ich halte nichts von Alarmismus, wie er bisweilen aus den Reihen von FFF zu hören ist. Doch selbst Luisa Neubauer, das deutsche Gesicht von FRIDAYS FOR FUTURE, spricht heute von: „Ich finde zunächst diese Schwarz- und Weiß-Betrachtung von Erfolg und Misserfolg in Glasgow nicht so richtig hilfreich.“ Das ganze Interview auf der Seite vom DLF. Allerdings sprechen die Fakten für sich! Einerseits. Anderseits gehört dazu auch, dass nicht alles, was wichtig, erforderlich und wünschenswert ist, politisch eine Mehrheit findet.
Zur Vergrößerung / Galerieansicht bitte auf eines der Bilder klicken.
Diarmuid Torney hat m. E. einen guten Kommentar dazu in THE IRISH TIMES geschrieben. Tenor (frei übersetzt): „Wenn wir es so darstellen, dass die Cop26 die letzte beste Chance für Veränderungen ist, riskieren wir das Scheitern der Konferenz. Vielmehr sollten wir sie als neueste Etappe auf dem Weg zu einer saubereren, nachhaltigeren Welt sehen. Wenn wir die Cop26 als unsere letzte Chance betrachten, missverstehen wir die grundsätzliche Herausforderung durch den Klimawandel. Es gibt nie eine letzte Chance, an dem es kein Zurück mehr gibt. Jeder Bruchteil eines Grades der Erwärmung ist wichtig. Jeder Schritt, den wir gehen – oder nicht – ist wichtig.“
Ich möchte meinen Beitrag leisten und sensibilisieren. Desto mehr Menschen wie DU und ICH sich mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen beschäftigen, desto leichter wird es vielleicht, Mehrheiten zu finden, zu organisieren. Nicht HOPP oder TOP, sondern jeder noch so kleine Schritt ist m. E. wichtig. Also gewissermaßen stimmt es dann doch, dass unser Klima Mehrheiten braucht – nämlich damit der Wandel weniger drastisch ausfällt und Tipping Elements möglichst vermieden werden.

854 [Inhaltsverzeichnis Sven Meier erzählt | Fotoblog]
Jetzt eine nicht ernst zu nehmende Aussage: „Mir gefällt der Meteorologe Schwanke besser als der J. Plöger“
Und mir gefällt unsere Klimaaussichten gar nicht – und ich staune immer wieder, wie wenig die Politik dagegen macht. Bei diesen bekloppten Leuten kann man nicht auf Vernunft rechnen, da helfen nur Verbote. Warum gibt es immer noch Kaffee-to-go-Becher und anderen Unsinn?
Ansonsten bin ich über so viele Aufdrucke auf Verkaufsartikel und in der Fernsehwerbung „erstaunt“, was jetzt alles plötzlich klimaneutral ist und was alles der Natur mehr zurück gibt, als wir von ihr bekommen. Alles Schwachsinn hoch drei – ich will meine gute Umwelt aus den 50er Jahren wieder, wenn es auch bei uns damals sehr nach Braunkohle gerochen hat. 🙂
Und tschüss, mein aufmerksamer Sven (ist ernst gemeint!!!!)
LikeGefällt 1 Person
Moin Clara. Zu Satz 1: Öhm ja, ich könnte vielleicht eher bei Meteorologinnen mitreden 😉 Auch nicht ernst gemeint 😉
Nee, die Aussichten klimamäßig sind nicht toll. Während vieles global nicht einfach so geregelt werden kann, wie es erforderlich wäre, ließe sich im Kleinen sicherlich einiges ändern. Aber nein, business as usual.
Trotz alledem: Selbst wenn es nicht möglich sein sollte, was erforderlich ist, will ich es anstreben und mich dafür einsetzen, dass möglichst viel vom Erforderlichen erreicht wird.
Hab‘ dich wohl, wir lesen uns!
LikeLike
Mehrheiten? Zunächst brauchen wir erst einmal eine Regierung. Die Ampel ist für mich noch keine ausgemachte Sache. Sollten sich die Grünen in den Koalitionsverhandlungen ausreichend durchsetzen können, halte ich es durchaus für möglich , dass Habeck den Lindner von vor 4 Jahren macht und sagt: „Lieber nicht regieren als falsch regieren, nämlich falsch im Sinne von zu wenig Maßnahmen für den Schutz des Klimas.“ Und nicht zu vergessen: Bei den Grünen muss ein Parteitag über den Koalitionsvertrag abstimmen. Nein, ein Selbstläufer ist eine Ampel-Regierung für mich nicht. Und sollten die Grünen in erster Linie an den marktliberalen Vorstellung der FDP scheitern, wäre eine Jamaika-Regierung auch keine Option mehr. Was bleibt dann? 2017 reloaded, nur mit anderen Vorzeichen? /A.
LikeGefällt 1 Person
Moin. Bitte nicht den Teufel an die Wand malen. Nachher fühlt der sich noch gemüßigt, zu einer sich selbst verwirklichenden Prophezeiung zu werden 😉
Grüße aus Scharbeutz.
LikeLike