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Wagrien – Ostholstein

(Einzelne Begriffe sind mit Wikipedia verlinkt [fett]; daraus habe ich auch „geguttenbergt“ [kopiert]: gestatten, mein Name ist ‚Dr. strg. c. Sven Meier’ 😉

Ostholstein – oder altertümlich „Wagrien“ – ist für mich eine der faszinierendsten Landschaften überhaupt. Nicht nur in Deutschland. Im Süden befindet sich angrenzend die alte Hansestadt Lübeck, im Norden die Sonnen-Insel Fehmarn. Im Osten liegt das Meer, die Lübecker Bucht, und im Westen erstreckt sich die Holsteinische Schweiz mit ihrer Hügellandschaft und den vielen Seen.

… eine alte Postkarte, offensichtlich aus dem Jahr 1962, von „Tante“ …

Alles nur wenige Kilometer voneinander entfernt und mit dem Auto bequem zu erreichen: Luftlinie von Nord nach Süd ca. 70 km, von West nach Ost ca. 20. Schon als Kind habe ich die Gegend „hier oben“ in den 60ern mit meinen Eltern erkundet. Seit den 70ern, nachdem ich selbst mobil war, hat sich das fortgesetzt – zumal ich nach dem Umzug meines „großen Bruders“ nach Lübeck, später Timmendorfer Strand, neben meiner Verwandtschaft auf Fehmarn einen zweiten „Anlaufpunkt“ hatte.

Das waren noch Zeiten, als ich einen orangenen Fiat 124 Spyder fuhr … ach so, das ist das alte Neustädter Stadttor. Ein Bild irgendwann aus der 2. Hälfte der 70er.

Ein paar Details – wer sich genauer informieren möchte, der folge den Wikipedia-Links – dort gibt es auch Fotos zu sehen:

Der Name Wagrien (slawisch: die an den Buchten leben) bezeichnet ursprünglich den nordöstlichen Teil Holsteins in Schleswig-Holstein, was ungefähr den aktuellen (Land)-Kreisen Plön und Ostholstein entspricht. Heute wird meist nur noch die Oldenburgische Halbinsel in Ostholstein als Wagrien bezeichnet.

Der (Land)-Kreis Ostholstein – 1970 gebildet aus den Kreisen Eutin und Oldenburg i. H. – hat ca. 200.500 Einwohner (Stand 31.12.2019) und umfasst im Wesentlichen die in die Ostsee zwischen Kieler Bucht und der Lübecker Bucht ragende Halbinsel Wagrien im Schleswig-Holsteinischen Hügelland, sowie die ihr vorgelagerte Insel Fehmarn. Die Nachbarkreise sind im Westen der Kreis Plön und der Kreis Segeberg, im Süden die kreisfreie Stadt Lübeck und der Kreis Stormarn.

Das Lübecker Holstentor, rechts davon die ehemaligen Salzspeicher und die Petrikirche, links die Türme der Marienkirche.

Die Hansestadt Lübeck ist eine kreisfreie Stadt im Südosten Schleswig-Holsteins an der Ostsee (Lübecker Bucht). Mit ihren ca. 216.500 Einwohnern (Stand 31.12.2019) ist Lübeck nach der Landeshauptstadt Kiel die Stadt mit den meisten Einwohnern des Landes. Flächenmäßig ist sie die größte Stadt in Schleswig-Holstein. Die mittelalterliche Lübecker Altstadt ist Teil des UNESCO-Welterbes.

Fehmarn - Flegger Leuchtturm - Fehmarnsundbrücke

Auf der Ostsee: 2015, mit dem Segelboot auf dem Weg nach Fehmarn) kommend. Links der Flügger Leuchtturm, im Hintergrund die Fehmarnsundbrücke.

Die Ostsee (auch Baltisches Meer genannt, von lat. Mare Balticum) ist ein 413.000 km² großes und bis zu 459 m tiefes Binnenmeer in Europa und gilt als das größte Brackwassermeer der Erde. Im Ostseeraum leben, je nachdem wie weit man diese Region eingrenzt, zwischen 50 und 85 Millionen Menschen

Die Lübecker Bucht ist eine Meeresbucht der Ostsee, die vollständig zu Deutschland gehört. Als Teil der Mecklenburger Bucht bildet sie die „südwestliche Ecke“ der Ostsee. An der südwestlichen Spitze der Lübecker Bucht mündet in Lübeck-Travemünde die Trave in die Ostsee. Nach Osten wird die Bucht begrenzt durch den Klützer Winkel und die Insel Poel (alles in Mecklenburg-Vorpommern), im Norden durch die Halbinsel Wagrien und die Insel Fehmarn, die über die Fehmarnsundbrücke im Zuge der Vogelfluglinie mit dem Festland verbunden ist.

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang über Lemkenhafen / Fehmarn im August 2018.

Fehmarn (dänisch Femern) ist eine deutsche Ostseeinsel sowie eine Stadt in Schleswig-Holstein, die 2003 durch Fusion aller Gemeinden der Insel gebildet wurde. Fehmarn ist landwirtschaftlich und touristisch geprägt. Bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 war Fehmarn die größte Insel der Bundesrepublik Deutschland. Fehmarn verfügt über rund 78 km Küstenlinie. Auf Fehmarn befinden sich in Staberhuk der östlichste und in Marienleuchte der nordöstlichste Punkt Schleswig-Holsteins. Marienleuchte bildete zudem von 1949 bis 1990 den nordöstlichsten Punkt der Bundesrepublik. Fehmarn besitzt einige unterschiedliche Küstenlandschaften: Die Nordküste zwischen dem Markelsdorfer Huk und Puttgarden ist eine Dünenlandschaft mit Nehrungshaken und Strandseen. Die Ostküste ist steinig und besitzt eine Kliffküste. Der Südstrand bei Burgtiefe und dem Wulfener Hals sind die südlichsten und weißesten Sandstrände der Insel. Hier ist der Strand flach und liegt auf Meereshöhe, ebenso der Strand im Westen. Die Insel liegt meist nur knapp über NN. Fehmarn gehört mit rund 2150 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnenreichsten Orten Deutschlands.

Kellersee bei Malente. Einer der zahlreichen Seen in der Endmoränenlandschaft Holsteinische Schweiz.

Die Holsteinische Schweiz liegt im Osten von Schleswig-Holstein. Die Region in der historischen Landschaft Wagrien ist politisch oder geografisch nicht genau begrenzt. Sie befindet sich weitgehend in den Kreisen Ostholstein und Plön, ungefähr zwischen den Städten Lübeck und Kiel, und reicht bis an die Ostseeküste. Größere Orte sind unter anderem Bad Malente-Gremsmühlen, Oldenburg in Holstein und die alten Residenzstädte Eutin und Plön. Der Reiz dieser Region erklärt sich aus der abwechslungsreichen End- oder Jungmoränenlandschaft, die während der Weichseleiszeit entstandenen ist. Kleinere Waldgebiete wechseln sich mit durch Knicks gegliederte Ackerflächen ab und die Gestalt der Landschaft ist durch niedrige Hügel bestimmt, zwischen denen sich viele Seen befinden. Zu ihnen gehören unter anderem der Große Plöner See, der Dieksee oder der Kellersee. Viele werden von Flüssen und Auen durchflossen, wie die Schwentine, die in die Kieler Förde mündet. Die höchste Erhebung ist der Bungsberg bei Schönwalde. Mit dem einzigen Skilift Schleswig-Holsteins und seinen 168 Metern über NN ist er gleichzeitig der höchste „Berg“ des Bundeslandes. Einen weit reichenden Blick über das Land hat, wer am dortigen Fernmeldeturm die Besucherplattform in 40 Meter Höhe besteigt.

In den Medien waren bzw. sind Fehmarn / Ostholstein in der letzten Zeit immer wieder wegen der festen Fehmarnbeltquerung vertreten: Es soll ein Senktunnel zwischen Fehmarn und Dänemark gebaut werden. Der Staatsvertrag zwischen Dänemark und Deutschland ist seit 2009 vom Bundestag / Bundesrat ratifiziert, die Fertigstellung war derzeit für 2918 geplant ist für 2021 geplant (Stand 2013) ist für 2028 geplant (Stand Frühjahr 2018) wird nun für 2029 angestrebt (Stand Nov. 2020 nach BVerwG-Urteil). Auf deutscher Seite regt sich seit Planungsbeginn dagegen Widerstand. Neben ökonomischen wie ökologischen Bedenken gilt der dann zunehmende Bahnverkehr als problematisch und die vorhandene Fehmarnsundbrücke (liebevoll Kleiderbügel genannt) wird den Anforderungen nicht mehr genügen. Also wird aktuell eine neue Bahntrasse durch Ostholstein geplant und zur Entlastung der Fehmarnsundbrücke soll daneben ein Tunnel gebaut werden.

Geschichte – in kürzester Kurzform

Wagrin war vor 1.000 Jahren ein von den Slawen – den Wagriern – besiedeltes Gebiet. Später vermischte sich das mit den Sachsen und das Gebiet war unter Schleswiger und Holsteiner Herrschaft. 1713 haben die Dänen die noch nicht ihnen gehörigen Anteile von Schleswig besetzt, so auch die Insel Fehmarn. Zwischen 1848 und 1851 kam es zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung der deutschen Nationalbewegung gegen das Königreich Dänemark – die letztlich erfolglos blieb. Schließlich haben 1864 die Preußen im Deutsch-Dänischen Krieg Schleswig (zurück)erobert (oder annektiert?). Die heutige Grenze geht auf die Volksabstimmung 1920 zurück und hat auch nach dem 2. Weltkrieg letztlich ihre Gültigkeit behalten.
Nach dem 2. Weltkrieg hat sich die Einwohnerzahl durch Flüchtlinge/Vertriebene hauptsächlich aus Pommern und Ostpreußen stark erhöht und Konflikte waren an der Tagesordnung: Es mangelte an Wohnraum, Nahrungsmitteln und Arbeitsplätzen. Das hat sich erst mit dem Wirtschaftswunder gelegt.

Verwandte Links:

In meinem Fotoblog gibt es unter dem Schlagwort „Ostholstein“ oder „Fehmarn“ zahlreiche Foto-Beiträge mit vielen Bildern.

18. April in DK (im Fotoblog) vom 18. April 2022

Unser Norden: Fehmarn im Wandel (im Fotoblog) vom 7. September 2021

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Mein Januar in 40 Bildern  vom 13. Januar 2013

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Die Lübecker Bucht – mein Revier  vom 24. Juni 2012

Bin mal wieder hier  (Fehmarn-Belt-Querung)  vom 12. April 2010

Zahlreiche Fotos sind auf  SkyDrive abgelegt: eine Übersicht ab 2012

Übrigens: wer schon immer mal wissen wollte, wo der Weihnachtsmann das Jahr über wohnt: hier – auf  Gut Sierhagen, ich habe ihn erwischt, als er nach Weihnachten die nicht zustellbaren Geschenke verstauen wollte!

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6. Januar 2013 / letzte Änderung 18. April 2022

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16 Kommentare leave one →
  1. 6. Januar 2013 19:41

    Der Weihnachtsmann wohnt aber schick – standesgemäß mit zwei Löwen vor der Tür.
    Liebe Grüße von `ne anderen Küste
    Klausbernd 🙂

    Gefällt 1 Person

    • 6. Januar 2013 19:54

      Moin Klausbernd,
      ja, ich war gestern selbst überrascht, ihm dort bei einer Zigarettenpause zu begegnen. Er aber auch ^^ Aber ich kann ihn verstehen: die haben dort so viel Hallen und Scheunen – und irgendwo muss er doch die ganzen Sachen lagern. Nebenbei, Ostholstein ist ja auch nicht die schlechteste Wohngegend.
      Nur Rudolph habe ich nirgends gesehen, aber wahrscheinlich müssen er und seine Brüder (Schwestern?) sich nach dem Weihnachtsstress noch ausruhen.
      Viele Grüße von’na Küste an’de annere Küste 😛

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  2. Thorsten Esling permalink
    13. Juni 2018 07:01

    Moin Sven, danke für deine sehr schönen Gedanken, Erinnerungen und Bilder hier in deinem Blogg über meine Heimat! Ich bin in Oldenburg in Holstein geboren und aufgewachsen, also ein echter Ostholsteiner Jung, oder auch Wagrier. Heute lebe ich in Småland, Schweden. Damals an der alten E4 und heute wieder, nur ca. 360 km nördlich und nun führt diese Europastraße direkt vor meiner Haustür vorbei. Sie heißt hier Riksettan (R1) die erste Reichstraße Schwedens. Du hast vollkommen Recht mit deiner Ansicht das diese einmalige und romantische Landschaft Ostholstein faszinierend ist! Herzliche Grüße aus Småland in die Heimat! Hej då – Thorsten

    Gefällt 1 Person

    • 5. Februar 2020 10:11

      Moin.
      Irgendwie habe ich eine Antwort verdaddelt. Nun habe ich hier gerade auf der Seite etwas ergänzt, also kommen die Retour-Grüße fast zwei Jahre später:
      Grüße von der A1 (genauer B76) an die R1.
      Ja, ich bin ganz zufrieden hier und habe den Umzug nach OH nie bereut. Selbst in der grauen Jahreszeit sage immer ich zu meiner Freundin: Schimpf nicht über das Wetter, nirgends ist das Grau so schön wie hier 😉
      Dazu: https://sven2204.wordpress.com/2019/11/06/geiht-nich-gifft-nich-und-der-schlexit/
      Viele Grüße nach Smaland!

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    • Albert permalink
      4. November 2020 11:06

      Den Beitrag habe ich heute zum ersten mal gelesen. Gut. 👍 Nur mit „annektiert“ bin ich nicht einverstanden, weil dann muss ich an die Krimhalbinsel und die Annektion durch die Russen denken. /A.

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