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Meiers Rückblick 22/04 in 100 Sekungen

1. Mai 2022

April 2022. Was soll man zum letzten Monat sagen? So’n Schiet … immer fallen mir zuerst die bad Storys ein. Dabei gab & gibt es auch viele schöne Momente. Ok, ja, die Storys sind bebildert im Fotoblog.

Ostern war. Und viele Oster-Friedens-Marsch-Marschierer haben sich gefragt, ob das mit „Keine Waffen in Kriegsgebiete“ wirklich so der Weisheit letzter Schluss ist? Zumindest unser Primus-inter-pares-Grüner Robert Habeck hat seine Antworten gefunden: 1. „Pazifismus ist derzeit ein ferner Traum“ (16., ARD) und 2. „… die Ukraine kämpft für uns einen Krieg, der die Freiheit Europas verteidigt.“ (24. ZDF). Ok, wenn Dr. phil. Habeck das sagt, dann wird das wohl stimmen. Und dann müssen wir natürlich auch alles was schießt in die Ukraine schicken.

Meinungsumfragen: Man muss nur suchen, dann findet man ein Ergebnis, welches einem passt. Die ARD kommt bei der Zustimmung für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine zu anderen Ergebnissen als das ZDF. Wie ist das zu erklären? Ich finde das merkwürdig 😉
Man beachte auch die Veränderungen. Zum Vergrößern auf die Grafik klicken.

Der Rest? Na ja. Die Corona-Zahlen sinken. Offiziell. Tatsächlich scheint niemand mehr so richtig zu wissen, was wirklich los ist. Die Dunkelziffer der Erkrankten soll immens hoch zu sein, ohne dass das zu einer Überlastung der Kliniken führt. Vielmehr habe man, so höre ich, mit erkranktem Personal zu tun. Überall. Meine Tochter schilderte mir vor Tagen, dass von ihrem 80-köpfigen Lehrerkollegium 20 wegen Corona ausgefallen sind. Und so weiter, und so weiter. Jetzt scheint sich zu bestätigen, was namhafte Experten schon immer geweissagt haben: Die Infektion ist keine Frage des Ob, sondern nur des Wann. Geimpfte haben dabei in der Regel nur grippeähnliche Symptome, da müssen wir nun wohl durch.

Nächsten Sonntag sind bei uns in Schleswig-Holstein Landtagswahlen. Welche Partei ich unter keinen Umständen wählen würde, war mir klar. Für den Rest, um nicht selber denken zu müssen 😉 habe ich den Wahl-O-Mat bemüht. Na denn …! Meine Prognose ist allerdings, dass CDU-MP Günther unser MP bleiben wird, wieder in einer Koalition mit den Grünen. Die FDP wird er aus der Jamaika-Koalition nicht mehr brauchen, was m. E. kein Verlust für unser Land wäre. Außer Sprüchen ist mir von denen nichts nachhaltig in Erinnerung geblieben. Wir werden sehen: Wiedervorlage kommenden Sonntag um 18 Uhr.

Apropos Wahlen: Mit der in Frankreich am vergangenen Sonntag ist die EU irgendwie noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. So fühlt es sich für mich jedenfalls an. Das Ergebnis der Rechtspopulisten mit ihren antieuropäischen Parolen sollte uns allerdings zu denken geben. Auch im Hinblick darauf, dass unserem Kanzler Scholz in den nationalen und internationalen Medien eine Führungsrolle zunehmend abgesprochen wird. Mein Porträt von ihm vom Dezember würde ich heute wohl stellenweise anders formulieren und mehr auf seine Kommunikationsdefizite verweisen. Schlimmer noch: Wenn dieser Tage die Jungspunde Habeck (51), Baerbock (41), Lindner (43) & Klingbeil (44) Kanzler Scholz (63) wegen des Koalitionsfriedens in Schutz nehmen, dann klingt das für mich fast etwas mitleidig, so als wenn sie erklären wollten: „Wir müssen mit Opa Scholz und der alten Tante SPD Geduld haben, sie können nicht schneller!“ 😉

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899 [Inhaltsverzeichnis Sven Meier erzählt | Fotoblog]

8 Kommentare leave one →
  1. 1. Mai 2022 10:37

    Mein Rückblick dazu:
    Vor der Lieferung schwerer Waffen scheute zunächst – allem Entsetzen zum Trotz – die gesamte internationale Gemeinschaft zurück. Das änderte sich, als kurz vor Ostern im ukrainischen Butscha ein Massengrab gefunden wurde.
    Die Frage, ob es hätte schneller gehen können oder müssen, kann man stellen. Aber man muss sie an alle beteiligten Staaten richten, die jetzt zum Militärhilfe-Gipfel in Rammstein zusammenkamen. Denn entschieden wurde dort, die Lieferungen zu koordinieren. Das ist sinnvoll, denn es geht um eine gemeinsame Hilfsaktion. Es geht nicht um Wettbewerb, sondern um Effektivität.
    Ebenso wichtig ist es, dass die Regierung ihre Politik erläutert. In Arbeitsteilung können das Minister übernehmen, Außenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck versuchen es und es gelingt ihnen gut. Sie haben qua Rang mehr Spielraum für Offenheit. Das entbindet den Bundeskanzler jedoch nicht von seinem Beitrag. Aber er lässt seine Zurückhaltung wie eine Marotte wirken, von vielen empfunden als genervte Herablassung. Das ist kontraproduktiv. Erklären sollte er sich schon, und zwar für alle verständlich und bei Bedarf auch mehrfach.
    Ich will gleich zum „Internationalen 1. Mai-Fest“ auf das Faust-Gelände. Und du heute so? Liebe Grüße von D aus H 🙋‍♀️

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    • 2. Mai 2022 09:25

      Moin. Wir waren gestern brunchen mit anschließendem langen Verdauungsspaziergang 😉

      Und gestern in H, Stimmung wie hier?

      Grüße aus Scharbeutz

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  2. 1. Mai 2022 10:59

    Gestern sagte in Schleswig eine Verkäuferin zum Gatten: Sie kommen bestimmt aus Hamburg. Auf seine Nachfrage, woraus sie das schließen würde; Sie tragen Maske, nur Hamburger tragen noch Maske.
    🙂
    Wir waren übrigens doch erstaunt, wie wenig Wahlwerbung zu sehen war. Erfreuliche Prognose finde ich, dass die AfD gute Chancen hat, nicht in den Landtag zu kommen.

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    • 3. Mai 2022 11:38

      Moin. Hm, so unterschiedlich sind die Wahrnehmungen:
      Ostern in DK hat mit deutschen Touristen an der Maske erkannt.
      Gestern erzählte eine Kollegin, sie sei in Hamburg gewesen und meinte, dass dort nun „wie auf Kommando“ fast keiner mehr Maske tragen würde, und
      eben beim Einkaufen habe ich mal bewusst drauf geachtet: Fast alle trugen noch Maske. Hier erkennen wir eher die Touristen bzw. FeWo-Besitzer daran, dass sie im Markt keine Masken tragen und wie Sonntag mitbekommen, über das Hausrecht des Restaurant-Inhabers murren, der in seinem Lokal noch das Tragen der Maske verlangt, nur am Tisch nicht. (Porsche mit HH-Kennzeichen 😉
      Ich würde mich Sonntag um 18:00 Uhr riesig freuen, wenn die Prognose für die AfD unter 5 wäre. Die Rechten brauchen wir nun gar nicht im Landtag. Die sind flüssiger als Wasser: Überflüssig 😉

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