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Das Wetter als Parabel der Stimmungslage

12. Januar 2017

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Das Wetter und meine momentane Stimmungslage gehen dieser Tage im Gleichschritt. Momente mit blauem Himmel und wärmenden Sonnenstrahlen werden sogleich abgelöst durch dunkle Wolken mit miesen Regenschauern – und umgekehrt. Norddeutsche Shit-Tage.

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Seit kurz vor Weihnachten habe ich endlich durch ein Gutachten die Gewissheit, dass mein Sohn vor knapp einem Jahr allein aufgrund mehrerer Fehler von Pflegekräften und Ärzten verstorben ist. Aber es kann nicht zweifelsfrei bejaht werden, dass der eine oder andere Fehler allein zu seinem Tod geführt hätte. Es war die Summe der Fehler. Oder wie Paracelsus sagen würde: „Die Menge macht das Gift.“ Da es im Strafrecht keine Kollektivschuld gibt, kann bzw. will die StA keine Anklage erheben. Damit kann ich leben. Zu wenig Personal, Dauerstress, da passieren Fehler. Ich mache niemanden einen persönlichen Vorwurf. Trotzdem sagt eine Stimme in mir, dass es das so nicht gewesen sein kann, dass das „nicht gerecht“ wäre. Soll ich zivilrechtlich vorgehen, wozu mir ein Staatsanwalt geraten hat? Einerseits bin ich froh nun zu wissen, wie was war, anderseits weiß ich (noch) nicht, wie ich damit umgehen soll.  Shit!

„Elphi“ – das neue Hamburger Wahrzeichen

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Gestern ist in Hamburg die Elbphilharmonie offiziell eröffnet worden. Ihr wisst: Bauzeit länger, Kosten höher. In Zahlen: Fertigstellung 2016 statt 2010, Kosten für den Steuerzahler 789 statt 77 Mio. Euro. Der amtierende HH-Bürgermeister Scholz (SPD) sagt heute, dass man bei korrekter Planung hätte wissen müssen, dass so ein Bau nicht unter 600 Mio. Euro zu haben ist. Kann er sagen, Auftraggeber war ja sein Vorgänger von Beust (CDU). Der hat später auch die politische Verantwortung für die Fehlplanungen übernommen – als er nicht mehr im Amt war. Fraglich ist, ob sich die Hamburger in Kenntnis der Kosten bei einem Referendum für den Bau ausgesprochen hätten. Ich erinnere nur an das ablehnende 2015er Referendum wegen der Olympia-Bewerbung für 2024. Doch das ist nun Geschichte, heute gibt es in den Medien überwiegend viel Lob, usw., usw..

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Aber nicht nur. In den sozialen Medien gibt es auch Kritisches. Doch wie wir Norddeutschen so sind, nehmen wir das Ding und machen das Beste draus.  Shit? Ach wat!

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Die Aussichten …

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Die Aussichten? Heute Nachmittag war sie so. Und sonst? Keine Ahnung! Die Lage in der Welt, den USA mit Trump, der EU mit dem Brexit usw., auch in Deutschland, sind für mich zurzeit so undurchschaubar wie das Wetter: „Momente mit blauem Himmel und wärmenden Sonnenstrahlen werden sogleich abgelöst durch dunkle Wolken mit miesen Regenschauern.“ Shit happens! Und dann? Wat mutt dat mutt! Dann machen wir wieder das Beste draus.

Nr. 467 ^.^

2 Kommentare leave one →
  1. Albert permalink
    13. Januar 2017 10:43

    Albert aus SH heute noch einmal.
    Was ich zum Tod Ihres Sohnes lese, dazu haben Sie mein Mitgefühl. Ich kann den Wunsch nach „Gerechtigkeit“ gut nachvollziehen. Anderseits kostet ein Prozess nicht nur Nerven. Und es gilt, wie wir hier sagen: „Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“ Sicherlich werden Sie sich dazu anwaltlich beraten lassen.
    Zur Elbphilharmonie:
    Hamburg ist damit in „guter“ Gesellschaft zu unseren dänischen Nachbarn in Kopenhagen. Der Bau des Konzerthauses dort hat auch länger gedauert und wurde viel teurer als ursprünglich geplant – allerdings nicht in dem Ausmaß wie in Hamburg. Gespannt bin ich, wie die Akustik beurteilt werden wird. Was ich bisher gelesen habe, gab es viel Lob, aber vereinzelt auch Kritik. Das ist ebenso in Kopenhagen der Fall, wo ebenfalls der Japaner Toyota für das akustische Konzept verantwortlich zeichnet. Zu den imensen Kosten will ich nur anmerken, dass das Geld heute ausgegeben ist und alle Überlegungen, was die Stadt damit hätte finazieren können, ins Leere laufen. Es ist jetzt so wie es ist. Wünschen wir uns, dass Hamburg und die Region davon profitiert.

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